Das Wort Mudra wird aus dem Sanskrit wörtlich mit Siegel übersetzt, also etwas, das einen Eindruck hinterlässt. In diesem Sinne gelten bestimmte Handlungen, Bewegungen oder Gesten als Mudra. Dabei wird nicht nur einer bestimmter Körper- oder Fingerhaltung eine Bedeutung zugeordnet, sondern diese Haltung übt auch umgekehrt eine Wirkung aus und spricht unsere Selbstheilungskräfte an. So können Mudras einen positiven Effekt auf Gesundheit und Wohlbefinden haben und unser Bewusstsein für unser Innenleben bereichern.
Yogis nutzen Mudras, um Energie – Prana – durch den Körper fließen zu lassen und die individuelle Energie mit der kosmischen Energie zu verbinden. Ein Mudra ist eine subtile körperlicher Bewegung, die alles sein kann: eine Kombination von Asanas, Pranayama und Bandhas oder einfache Handgesten, die wir sehr häufig in Yogaklassen sehen. Diese Bewegungen verändern die Einstellung, Wahrnehmung und Stimmung und verbessern die Konzentration. Die Hatha Yoga Pradipika und andere Yoga Texte betrachten Mudras als eigenständiger Yogazweig, die ein sehr scharfsinniges Bewusstsein benötigt. Was ich hier schreibe kommt aus aus einer Herzensintention und soll euch eine Möglichkeit geben, euer Leben im wahrsten Sinne des Wortes noch ein bisschen mehr in die eigene Hand zu nehmen. Die Lehre der Mudras ist nicht wirklich definiert, weil es so viele verschiedene Quellen gibt, weshalb ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit lege. Ich freue mich, euch die nächsten Wochen immer wieder einmal ein neues Mudra vorstellen zu dürfen, das dem einen oder anderen hoffentlich ein bisschen im Alltag helfen kann. FAQs Hand Mudras: Warum funktioniert es? Es gibt verschiedene Handreflexzonen (ähnlich der Füße), die mit einem bestimmten Körperteil/Gehirnareal verbunden sind. Mudras finden bei speziellen Beschwerden, sowohl mentaler als auch körperlicher Natur, Anwendung. Das passiert auf die gleiche Art und Weise wie in der Chinesischen Medizin, bei der Energie über bestimme Meridiane, die mit anderen Körperteilen verbunden sind, geleitet wird. “Dein Schicksal liegt in deinen Händen und das ist wörtlich zu sehen. Nicht nur, weil die Handlinien die Vergangenheit und Zukunft einer Person zeigen, sondern vor allem, weil jeder Finger eine bestimmte Funktion und Kraft im System inne hat. Wenn du diese Kraft zu nutzen weißt, kannst du körperliche Gesundheit und geistigen Frieden erreichen.” (nach Hirschi, 2000) Übrigens sehen die Yogis die Hände als das Ausführungsorgan des Herzens. Wo praktiziere ich? Mudras sind fast überall zu praktizieren. Wenn du natürlich einen schönen, ruhigen Ort findest, wird deine Konzentration gesteigert sein. Wie praktiziere ich? Am besten in einer bequeme Sitzhaltung. Vor allem ein gerader Rücken ist wichtig. Starte mit 3 Minuten am Tag und versuche es mit der Zeit auf 11 Minuten auszuweiten. Vielleicht schaffst du irgendwann einmal 31 Minuten am Stück. Wichtig ist auf jeden Fall, dass udu dich ganz auf die Mudra konzentrierst. Sehe es vor deinem inneren Auge, spüre wie du das Mudra wirst und nimm gleichzeitig ganz Bewusst deinen gesamten Körper wahr. Wann übe ich? Wann immer du die Energie, mit der du dich verbinden willst, benötigst. Versuche aber nicht mit vollem Magen zu üben, die Aufmerksamkeit wird immer auf deinen Magen gerichtet sein. Wann werde ich Erfolge spüren? Oft kannst du sofort eine Veränderung wahrnehmen: du spürst mehr Energie oder innerer Frieden, wirst klarer oder gelangst zu hilfreichen Erkenntnissen. Die volle Wirkung erfährst du allerdings erst nach einigen Wochen des ständigen Übens. Eine Meditationspraxis untersützt die Wirkung der Mudras. Nun genug Theorie, schauen wir uns mal einige Mudras an… Quelle: Eckard Wolz-Gottwald (Yoga-Philosphie-Atlas), Danielle Gentilcore, Sabrina Mesko (Heilende Mudras) |
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